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Spurenkorrektur – Gedicht

Korrektur 

Im Leben gibt es ganz verschiedne Spuren,

zum Zielpunkt, der uns vorgestellt…

 

Die meisten reisen, ohne viel zu murren,

gelassen durch die rätselhafte Welt.

 

Noch andre suchen anspruchsvolle Ziele,

die sie schon früh für ihre Zukunft wählen.

 

Darunter aber mischen sich auch viele,

die sich mit schwankenden Gedanken quälen.

 

Der Mensch ist ja zum Glück keine Maschine,

die stets im gleichen Rhythmus funktioniert!

 

Mal so, mal so, auf seines Lebens Bühne

läuft sein Gefährt nicht immer optimiert.

 

Und manchmal, wenn er wieder abgekommen,

von seiner alten fest geplanten Spur…

 

Dann prüfe er – ganz unvoreingenommen

auch mal die Chance einer Korrektur!

 

J. A.

Alte Briefwaage

10 Kommentare

  1. Sehr schön!

    … und genau das war mein Problem, dass ich nicht ertragen kann.
    1000 Schüsse auf mich, die mich verfehlt haben –
    und dann waren es doch 100 die mich getroffen und aus meiner Bahn geworfen haben.

    Stellen Sie sich einmal vor, mir wäre der Max nicht begegnet –
    oder stellen Sie sich vor, er wäre Ihnen nicht begegnet.

    Ich habe seinerzeit meiner lieben Mutter eine Freude machen wollen,
    ein Gedicht von Hermann Hesse gefunden, dass mir sehr gefallen hat.
    Den Text wollte ich ausdrucken und ihr als Geschenk überreichen.

    Und auf einmal war „Der Weg“ ein vollkommen anderer.
    Das Leben, das ich selbst gewählt?
    War der einzige Moment, an den ich mich gerne erinnere.
    Dieser Planet Erde, sah so schön und verlockend aus.

    Hätte ich gewußt, was mich hier erwartet,
    ich wäre geblieben wo ich am liebsten gewesen bin –
    in seinem wunderschönen Garten.

    Der liebe Gott lacht und spricht:
    ‚mein lieber Olaf, ich habe dich doch gewarnt,
    und du wolltest es mir nicht glauben.‘

    Dabei wäre es so einfach gewesen.
    Nimm dein Leben selbst in die Hand
    und denke wieder an die Zeit,
    als dein Leben nur aus Liebe bestand.

    Nicht mehr lang und du bist wieder hier,
    dann wird es dir sein,
    als wäre es nur ein schlechter Traum gewesen.

    Das Leben endet, in einem letzten Traum!

    Und jeder bekommt den,
    den man sich im Leben erarbeitet hat.

    Liebe Johanna Amthor,
    ich habe da einen Herrn auf yt gefunden, den Sie evtl. noch nicht kennen.
    Eigentlich sind es ja zwei, die mich dieser Tage ein wenig abgelenkt haben.
    Ronny und Bernd (die ich für Sie im Anhang verlinkt habe)
    Lieben Gruß, O.H.

    • Danke für die Gedanken! Eine festgefahrende Spur zu wechseln, fällt niemals leicht. Je älter man ist, desto schwieriger wird es. Meistens braucht man dazu eine Hilfe von außen. Den Link will ich mir am Wochenende ansehen. Der Künstler ist mir nicht bekannt. J. A.

      • ‚Ronny (bürgerlich: Wolfgang Roloff; * 10. März 1930 in Bremen; † 18. August 2011 ebenda)[1] war ein deutscher Schlagersänger, Komponist und Produzent. Seine größten Erfolge hatte er in den 1960er-Jahren.‘
        Den erkennen Sie wieder, wenn Sie sich den Titel im Link anhören.
        Dieser Bernd auf yt, scheint sein größter Fan gewesen zu sein. Die Videos, die er angefertigt hatte, fand ich sehr entspannend. Angenehmen Wochenteiler mit einem lieben Gruß. O.H.

        • Vielen Dank, jetzt. erinnere ich mich auch an Ronny. Vor allem der einsame „Pferdehalfter an der Wand“ betrübte mich seinerzeit tief. J. A.

          • Bitteschön. Es war Musik, mit der ich aufwachsen durfte.
            Dieses Wochenende macht mir irgendwie Stress.
            Ein ‚Der August geht und der September kommt-Wochenende‘.
            Haben Sie etwas von der Frau Charlotte Kretschmann gehört oder gelesen? Die ist dieser Tage mit 114 Jahren verstorben. Meine Mutter hat mich vorhin am Telefon darauf angesprochen.
            Die Mama wird im November 85. Die 115, schafft sie mit links.
            Ob ich die 65 (70) packe? Vermutlich nicht. Ich fühl‘ mich seit Jahren wie ein alter Gaul. Das Video im Link, zur Erinnerung. Gruß

          • „Wie komm ich am besten den Berg hinan?“
            „Steig nur hinauf und denk nicht dran!“

            Dieser weise Text soll von Nietzsche stammen, vielleicht auch schon von Goethe. Schön, dass Ihre Mutter noch so fit und fröhlich ist! Alles Gute auch für sie! Das Video von der 114 jährigen Dame fand ich besonders beeindruckend. Was diese Frau alles erlebt hat! Meine Mutter wollte ihren 103. Geburtstag übrigens nicht mehr feiern. Sie sehnte sich endlich nach Ruhe. So scheint es auch bei der – allerdings um 10 Jahre älteren – Frau Kretschmann am Schluss gewesen zu sein? J. A.

  2. Dieses Gedicht von Rilke gefällt mir noch besonders gut.

    Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen

    Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
    die sich über die Dinge ziehn.
    Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
    aber versuchen will ich ihn.
    .

    • Ohne mich mit Rilkes wunderbarer Sprache vergleichen zu wollen, fällt mir bei dem zweiten Teil seines Gedichtes ein anderer Text ein…

      Ich kreise um einen uralten Baum
      und ich kreise Jahrhunderte lang.
      Und ich weiß nicht, bin ich vielleicht
      nur ein Traum?
      Oder der letzte Gesang.

      J. A.

    • Sehr schön “…“ hatte ich in der Zwischenzeit geschrieben und wurde kurz unterbrochen.

      Was war mein Leben ?

      Hermann Hesse (1903)

      Was war mein Leben, wenn es heut soll enden?
      Verträumt? Verloren? Nein, es war ein Ring
      Von stillen Freuden, die mit vollen Händen
      Ich nahm und weitergab und neu empfing.

      Es war ein Liebesbund mit dieser Erde,
      Die mich mit ihrer Schönheit tief beglückt
      Und immer doch mit mächtiger Gebärde
      Mein Ziel hinaus ins Ewige gerückt.

      Es war mit Wasser, Bergeswind und Fluren
      Ein brüderlicher Bund, der niemals brach,
      Mit allen Wolken, die im Blauen fuhren
      Und deren Lied von unsrer Heimat sprach.

      Mit ihren großen ewigen Gewalten
      Hab ich in Treue Brüderschaft gehalten;
      Und meine Sünde war in all den Jahren,
      Daß sie mir lieber als die Menschen waren.

      – – –

      Was war mein Internet?
      Ich habe hier zehntausende Stunden verbracht,
      und mich darin vollständig verloren.
      Als wäre ich durch einen Ring gefallen,
      unter dem ich mich aufgelöst habe.

      Lieben Gruß und einen schönen angenehmen Herbst. O.H.

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