Altvaters Kinder – Eine Ballade für meine Mutter
- Hansi Franzl – etwa 17 Jahre alt
Und in dem Schneegebirge
da fließt ein Brünnlein kalt.
Und wer das Brünnlein trinket,
bleibt jung und wird nicht alt…
Lied aus dem Altvater Gebirge
Schon immer waren Emigranten,
die, welche von-wo-weg-Gebannten.
Mit Sack und Pack müssen sie raus –
aus Heimatland und Elternhaus.
Bei euch war damals nur ein Sack
geblieben für den Flüchtlings-Truck!
Doch lasst uns nicht darüber grübeln
und altes Leid nicht mehr verübeln…
Denn, wie das Leben manchmal lehrt,
wird manches Leid von selbst bekehrt
und das, was unerträglich schien,
gerät sogar zum Neubeginn.
So, wie der Samen einer Blume
der selbst in ferner Ackerkrume
noch spießt und wächst und Blüte zeigt,
bevor er weiter sich verzweigt,
um neue Früchte einst zu bringen,
so lag in euch auch das Gelingen!
Es war die gleiche Kraft, die jene
vor euch schon hatten, dessen Gene
uns zwar verwandt, doch die hienieden
schon lange, lange weggeschieden.
Als Pioniere, deren Hände
dereinst besiegten das Gelände,
zu roden Wälder, zu erschließen
die Erde, wo jetzt Halme sprießen.
Doch gab’s daneben in den Bergen,
in jenen Zeiten, außer Zwergen,
noch Geister, Elfen und gar Hexen
und in den Bächen Wassernixen.
Das sind die Frauen, die sich mischen
zum Teil aus Menschen, teils aus Fischen…
Und aus des tiesten Berges Schoß
entstieg der Berggeist riesengroß,
zu herrschen über Elf und Mar –
und auch der Menschen kleine Schar:
Altvater wurde er genannt,
der Geister – König in dem Land!
Es rinnt ein Brünnlein, wunderbar
mit Wasser, welches kalt und klar,
das aus den Höhen niedergleitet,
wo er durch seine Berge schreitet.
Dort dienen Zwerge, Elfen, Ahnen
begeistert ihm als Untertanen!
Wer ehrlich fromm und treu sich zeigte
und sich nicht gleich dem Schicksal beugte,
wer manchmal etwas stur auch war,
den Kopf behielt stets in Gefahr.
Wer mithalf, ohne viel zu fragen,
wer andrer Meinung konnt‘ ertragen,
wer gerne sang und gerne lachte,
und, wenn es nötig war auch – dachte.
Wer nicht verschmähte Speis und Trunk
und auch im Alter blieb noch jung.
Den konnte man daran erkennen,
der durfte sich Nordmährer nennen!
Ihm hatte, von dem Quell zum Leben
der Berggeist einen Trank gegeben!
Egal, in welches Herren Land
der Untertan sich dann befand,
von welchen Menschen er umgeben,
in welcher Zeit er sollte leben.
Ein jeder nahm, zu seinem Glück,
die Kraft aus dieser Quelle mit!
Sechs Schlucke Ahnen – und Kultur,
ein Sprudelbad von Frohnatur,
dazu noch Treu und Redlichkeit,
ein gutes Wort, zur rechten Zeit.
Selbst im geliebten Ehejoch,
kommt dieses immer wieder hoch.
Denn, wie der Samen einer Blume,
der selbst in ferner Ackerkrume
noch sprießt und wächst und Blüten zeigt,
und immer weiter sich verzweigt…
So gibt ein echter Mährer weiter,
nicht nur den Quell der Gene Leiter!
Selbst mancher, der dich näher kannte,
sich schließlich selbst fast Mährer nannte,
weil deines langen Lebens Saat,
gedieh für uns zum Prädikat!
Als Dankesgruß, aus Mährens Norden,
nimm, Mutti, diesen Stein*** als Orden!
Ich hob ihn auf, gleich unterm Wipfel,
als ich bestieg Altvaters Gipfel!
J. A.
Unsere Mutti mit ca. 96 Jahren
* Es war nur ein Rucksack
** Das Heidebrünnl
*** Der Stein stammt von unserer Reise durch Mähren bis ins Altvatergebirge
Altvatergebirge heißt heute auf tschechisch Hrubý Jeseník
Der Berg Altvater 1492 m – tschechisch Praděd ist der höchste Berg Mährens
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die, welche von-wo-weg-Gebannten.
Mit Sack und Pack müssen sie raus –
aus Heimatland und Elternhaus.
Bei euch war damals nur ein Sack
geblieben für den Flüchtlings-Truck!
Doch lasst uns nicht darüber grübeln
und altes Leid nicht mehr verübeln…
Denn, wie das Leben manchmal lehrt,
wird manches Leid von selbst bekehrt
und das, was unerträglich schien,
gerät sogar zum Neubeginn.
So, wie der Samen einer Blume
der selbst in ferner Ackerkrume
noch spießt und wächst und Blüte zeigt,
bevor er weiter sich verzweigt,
um neue Früchte einst zu bringen,
so lag in euch auch das Gelingen!
Es war die gleiche Kraft, die jene
vor euch schon hatten, dessen Gene
uns zwar verwandt, doch die hienieden
schon lange, lange weggeschieden.
Als Pioniere, deren Hände
dereinst besiegten das Gelände,
zu roden Wälder, zu erschließen
die Erde, wo jetzt Halme sprießen.
Doch gab’s daneben in den Bergen,
in jenen Zeiten, außer Zwergen,
noch Geister, Elfen und gar Hexen
und in den Bächen Wassernixen.
Das sind die Frauen, die sich mischen
zum Teil aus Menschen, teils aus Fischen…
Und aus des tiesten Berges Schoß
entstieg der Berggeist riesengroß,
zu herrschen über Elf und Mar –
und auch der Menschen kleine Schar:
Altvater wurde er genannt,
der Geister – König in dem Land!
Es rinnt ein Brünnlein, wunderbar
mit Wasser, welches kalt und klar,
das aus den Höhen niedergleitet,
wo er durch seine Berge schreitet.
Dort dienen Zwerge, Elfen, Ahnen
begeistert ihm als Untertanen!
Wer ehrlich fromm und treu sich zeigte
und sich nicht gleich dem Schicksal beugte,
wer manchmal etwas stur auch war,
den Kopf behielt stets in Gefahr.
Wer mithalf, ohne viel zu fragen,
wer andrer Meinung konnt‘ ertragen,
wer gerne sang und gerne lachte,
und, wenn es nötig war auch – dachte.
Wer nicht verschmähte Speis und Trunk
und auch im Alter blieb noch jung.
Den konnte man daran erkennen,
der durfte sich Nordmährer nennen!
Ihm hatte, von dem Quell zum Leben
der Berggeist einen Trank gegeben!
Egal, in welches Herren Land
der Untertan sich dann befand,
von welchen Menschen er umgeben,
in welcher Zeit er sollte leben.
Ein jeder nahm, zu seinem Glück,
die Kraft aus dieser Quelle mit!
Sechs Schlucke Ahnen – und Kultur,
ein Sprudelbad von Frohnatur,
dazu noch Treu und Redlichkeit,
ein gutes Wort, zur rechten Zeit.
Selbst im geliebten Ehejoch,
kommt dieses immer wieder hoch.
Denn, wie der Samen einer Blume,
der selbst in ferner Ackerkrume
noch sprießt und wächst und Blüten zeigt,
und immer weiter sich verzweigt…
So gibt ein echter Mährer weiter,
nicht nur den Quell der Gene Leiter!
Selbst mancher, der dich näher kannte,
sich schließlich selbst fast Mährer nannte,
weil deines langen Lebens Saat,
gedieh für uns zum Prädikat!
Als Dankesgruß, aus Mährens Norden,
nimm, Mutti, diesen Stein*** als Orden!
Ich hob ihn auf, gleich unterm Wipfel,
als ich bestieg Altvaters Gipfel!
J. A.
Unsere Mutti mit ca. 96 Jahren
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