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Im Fluss – Gedicht zum Neuen Jahr

Im Fluss

Der Fluss auf dem wir treiben

hat unwägbare Wellen

kann nirgendwo verbleiben

gedrängt vom Lauf der Quellen.

 

An manchen Wasserstrudeln

sind wir vorbei geschwommen –

und ohne selbst zu trudeln

dem tiefen Sog entkommen!

 

Vorbei an grünen Auen

und schneebedeckten Höhen.

Der Fluss gab viel zu schauen

und niemals blieb er stehen.

 

So lassen wir uns leiten

wohin die Strömung zieht

in unbekannte Weiten

doch nach dem alten Lied.

J. A.

Die Thaya bei Nikolsburg (Mikolov)

Die Thaya bei Nikolsburg/Mikulav in Südmähren

3 Kommentare

  1. Wieder ein sehr schönes Gedicht über das Leben.

  2. Jaroslav Seifert schreibt 1944 in seinem Buch „Kameny most“ (Steinerne Brücke)
    Oh Du, Herr der Zeit und der Welt,
    gib mir einen Anteil am Leben,
    vielleicht einen ungerechtfertigten.
    Unglücklich ist der, der nicht geboren wurde,
    glücklich der, der an einem Kanten Brot nagen darf.
    Die Luft ist so süß, ein paar Atemzüge,
    verderbe mir nicht den Genuß mit dunklen Gedanken,
    wenn auch alles ist, wie die Spreu im Wind.
    Unglücklich ist der, der nicht geboren wurde,
    glückich der, in dem das Blut fließt.

    Ein schönes Neujahresgedicht, ich ich finde!

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