Gestörte Nachtruhe
Die Jugend feiert gegenüber,
mit schrillem Lärm und Alkohol.
Der Nachbar lauscht genervt hinüber
und fühlt sich leider gar nicht wohl!
Sein Schlaf fällt sicher wieder aus,
bis dass die Morgenröte steigt!
Dann schaut er müde nach dem Haus,
in dem die Feier endlich schweigt.
Dort schlummern friedlich nun die Gäste,
die dumpfen Bässe sind verklungen.
Am Zaun nur liegen Feier- Reste –
und Gläser, die vor Lust zersprungen.
J. A.
“man findet
in den rebgängen
auf manchen blättern
den ersten klang
der herbstfarben
wie ein hornsignal
hell und rein
das (goldgelbe) getüpfel
eines abgewelkten zweiges
ich weiß
allzu gut
wie flüchtig
dies alles ist
wie schnell
diese schönheit
abschied nimmt
wie plötzlich
ihre süße reife
sich zu tod und welke
wandeln kann“
– – –
bald
werd‘ ihr verwelken
umnachtet
euch schon selbst
steh hier
zwischen welten
seht
wie eure brennt
der sommer
verspricht die heilung
herbst
wir sind der tod
Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=cbdsim6Ot1U
http://www.medimops.de/hermann-hesse-zwischen-sommer-und-herbst-1-audio-cd-betrachtungen-und-heitere-erzaehlungen-audio-cd- . . .
Mit ein wenig Fantasie kann man sich daraus ein herbstliches Hörbuch basteln.
Vielen Dank, für dieses “den Weg weisende“ Gedicht. Spätsommerliche Grüße, Olaf H.
Diese Texte machen mich sprachlos. Vielen Dank für diese zauberhaften Gedichte!
http://www.youtube.com/watch?v=gddDU5T9L4k
ich freue mich, wenn’s gefallen hat. Diese Sprachaufnahme vom lieben Hermann, als kleines Extra. Hermann Hesse und Max Hayek … sind wie Sommer und Herbst. Ihr Gedicht, befindet sich dazwischen. Diese Musik, wird mich ein paar Tage beschäftigen. Schön ist, was von den Zweigen fällt, wenn man den richtigen Zeitpunkt erwischt. Ich liebe den Herbst – der könnte 12 Monate im Jahr dauern. Diese Wiener Jungs von Ellende, … müssen einem nicht gefallen. Die lagen praktisch eher zufällig auf dem Weg vor meinen Füßen. Herbstliche Grüße
Baum im Herbst von Hermann Hesse
Noch ringt verzweifelt mit den kalten Oktobernächten um sein grünes Kleid mein Baum. Er liebt’s, ihm ist es leid, Er trug es fröhliche Monde lang, Er möchte es gern behalten. Und wieder eine Nacht, und wieder Ein rauher Tag. Der Baum wird matt Und kämpft nicht mehr und gibt die Glieder Gelöst dem fremden Willen hin, Bis der ihn ganz bezwungen hat. Nun aber lacht er golden rot Und ruht im Blauen tief beglückt. Da er sich müd dem Sterben bot, Hat ihn der Herbst, der milde Herbst Zu neuer Herrlichkeit geschmückt.
Ich finde diese beiden Gedichte ganz besonders eindrucksvoll. Ich kannte sie bisher nicht. Von Rilke liebe ich das Herbsgedicht „Herr es ist Zeit…“ Vielen Dank und Ihnen eine glückliche Herbstzeit! J. A.