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Für eine liebe, alte Freundin – Gedicht

Geburtstagsgedicht

Elisabeths Bauerngarten

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch wenn nicht immer gern wir sehn

die Jahre, die zu schnell vergehn.

Weil unsre Haare sich ergräuen –

und kleine Adern sanft erbläuen.

An manchen Stellen wohl sich lichten

die Locken, die einst gar so dichten.

Sich auch der Lippen Wölbung rafft,

und unsres Bauches Muskel schlafft…

So dass, wer einstmals schön uns fand,

inzwischen murmelt: „Intressant“!

Da würde mancher gern verzichten

auf Jahre – und auf’s Weiterdichten.

 

Doch sollten wir an solchen Tagen

viel lieber, anstatt zu verzagen

uns denken wie so trist es wär,

wenn diese Welt von uns ganz leer!

Wenn unsres Liebsten Morgenkuss

ins Leere ging, wie auch sein Gruß…

Und unser Weinglas ungeleert,

bei unserm Abendtrunk vergährt.

Wie auch des Zuckerbäckers Torte

auf ihrem Teller nur verdorrte.

 

Ein schreckliches Gefühl wär dieses!

Noch reizt uns nicht des Paradieses

Versprechen, was dafür soll winken,

wenn wir dereinst von dannen hinken!

Nein, jetzt und hier ist unser Plätzchen,

des Tages Müh, des Abends Schwätzchen!

(Der Reim vertrüge auch noch Schätzchen…)

Das täglich Leben, das sich regt,

wird auch von uns noch mitbewegt.

Und nicht zu schwach, möchte ich sagen,

der Jahre Übung hilft uns tragen!

Darum:

Dass Jahr auf Jahr sich weiterwinde –

und dich in seiner Mitte finde.

Dass du gesund bleibst und auch froh!

Das wünscht von Herzen Deine

Jo

Cupido

 

 

 

 

 

 

 

 

J. A.