Fidelio Oper von Ludwig van Beethoven,
Liebretto von Sonnleithner, von Breuning und Treitschke
Wahrheit wagt ich kühn zu sagen
und die Ketten sind mein Lohn!
Arie des Florestan
Bitter hört sein Lied sich an,
wenn der Häftling Florestan
aus der Festung tiefster Nacht,
taumelnd aus dem Traum erwacht.
In der Oper, wie im Leben,
ist von Einsamkeit umgeben,
wer mit offenem Gesicht,
seinem Zeitgeist widerspricht.
Während jener darum leidet,
kommt als junger Bursch verkleidet
seine treue Ehefrau,
in den dunklen Bunker-Bau,
um in finstren Kasematten
aufzufinden ihren Gatten.
Niemand dort merkt es ihr an,
dass sie keineswegs ein Mann!
Selbst die kleine Marcellin‘,
gibt sich Eheträumen hin…
(während Jaquino schmachtet,
weil sie ihn nicht mehr beachtet.)
Vater Rocco lässt beizeiten,
bei der Arbeit ihn begleiten,
in die schaurigsten Gemächer,
für des Landes Schwer-Verbrecher.
Ohne Wärme, ohne Licht,
überlebt man diese nicht,
ohne Wasser, ohne Brot,
wartet man nur auf den Tod.
Schon erscheint der Kommandant,
zieht den Dolch aus dem Gewand.
Don Pizarro, blind vor Wut,
lechzt nach seines Feindes Blut!
Da erfüllt sich unser Hoffen,
denn der Junge stellt sich offen
vor ihn hin: als Leonore!
Draußen öffnen sich die Tore,
ein Trompetenruf erschallt,
während lauter Jubel hallt.
Der Minister ist gekommen!
Dankbar aber noch benommen,
stimmt man in den Jubel ein…
Manches wäre noch zu sagen,
doch ich möchte es nicht wagen,
die Musik hier zu erklären.
Man soll sie nur einfach hören!
Denn sie ist des Hörens Wert,
einmal tönt sie wie Konzert,
dann singt wunderbar der Chor,
tief bewegt auch der Tenor.
Jede Stimme ist Genuß
und empathisch klingt der Schluss!
Heimlich drückt mich nur die Frage,
nach der Freude solcher Tage…
Wird mehr Toleranz nun walten?
Oder bleibt es doch beim Alten?
J. A.
Schwarzer Mann mit Hut – von Katja Hellmich
Z
Don Pizarro?
Zitat
Wenn eine Seite nun besonders hervortritt, sich der Menge bemächtigt und in dem Grade triumphiert, daß die entgegengesetzte sich in die Enge zurückziehen und für den Augenblick im stillen verbergen muß, so nennt man jenes Übergewicht den Zeitgeist, der denn auch eine Zeitlang sein Wesen treibt. Goethe
Personen
Rocco Kerkermeister Bass, Marzelline, Tochter von Rocco,S. Don Pizarro, Gouverneur eines Staatsgefängnisses, Florestan, Gefangener Tenor, Leonore Fidelio – Leonore, Sopran, Jaquino, Pförtner, Tenor Gefangene, Wachsoldaten, Volk,
Lieblingsarie – Gott! Welch Dunkel hier Florestan
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wenn der Häftling Florestan
aus der Festung tiefster Nacht,
taumelnd aus dem Traum erwacht.
In der Oper, wie im Leben,
ist von Einsamkeit umgeben,
wer mit offenem Gesicht,
seinem Zeitgeist widerspricht.
Während jener darum leidet,
kommt als junger Bursch verkleidet
seine treue Ehefrau,
in den dunklen Bunker-Bau,
um in finstren Kasematten
aufzufinden ihren Gatten.
Niemand dort merkt es ihr an,
dass sie keineswegs ein Mann!
Selbst die kleine Marcellin‘,
gibt sich Eheträumen hin…
(während Jaquino schmachtet,
weil sie ihn nicht mehr beachtet.)
Vater Rocco lässt beizeiten,
bei der Arbeit ihn begleiten,
in die schaurigsten Gemächer,
für des Landes Schwer-Verbrecher.
Ohne Wärme, ohne Licht,
überlebt man diese nicht,
ohne Wasser, ohne Brot,
wartet man nur auf den Tod.
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zieht den Dolch aus dem Gewand.
Don Pizarro, blind vor Wut,
lechzt nach seines Feindes Blut!
Da erfüllt sich unser Hoffen,
denn der Junge stellt sich offen
vor ihn hin: als Leonore!
Draußen öffnen sich die Tore,
ein Trompetenruf erschallt,
während lauter Jubel hallt.
Der Minister ist gekommen!
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stimmt man in den Jubel ein…
Manches wäre noch zu sagen,
doch ich möchte es nicht wagen,
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Man soll sie nur einfach hören!
Denn sie ist des Hörens Wert,
einmal tönt sie wie Konzert,
dann singt wunderbar der Chor,
tief bewegt auch der Tenor.
Jede Stimme ist Genuß
und empathisch klingt der Schluss!
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nach der Freude solcher Tage…
Wird mehr Toleranz nun walten?
Oder bleibt es doch beim Alten?
J. A.
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Wenn eine Seite nun besonders hervortritt, sich der Menge bemächtigt und in dem Grade triumphiert, daß die entgegengesetzte sich in die Enge zurückziehen und für den Augenblick im stillen verbergen muß, so nennt man jenes Übergewicht den Zeitgeist, der denn auch eine Zeitlang sein Wesen treibt. Goethe
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