Romantische Oper in drei Akten
von Carl Maria von Weber
Hat denn der Himmel mich verlassen?
singt Jäger Max verzweifelt, laut;
die Scheibe darf er nicht verpassen,
sonst gibt es weder Forst noch Braut!
Denn nach der alten Tradition,
gilt in der Erben-Försterei,
dass Förster Kunos Schwiegersohn
zugleich ein Meisterschütze sei!
Dem macht es neuerdings Verdruss,
was früher ihm stets gut gelungen.
Aus Angst vor diesem Probeschuss,
hat er sich darum durchgerungen:
Freikugeln gießen! Tief verborgen,
läßt ihn der Kaspar, voller List,
von schwarzen Jäger sich besorgen,
weil man damit ganz sicher schießt.
Indessen Maxens Braut Agathe,
vergeblich lauscht auf seinen Tritt…
Ob wohl ein Unglück heimlich nahte?
Sie geht zu einem Eremit.
Der ahnt vielleicht des Kaspars Ränke,
der mit dem Teufel praktiziert.
Und in der alten Waldes-Schänke,
auch Mitgesellen gern verführt.
Max, voller Zweifel und nervös,
zeigt sich im Wolfsgrund unterdessen.
Bei Wildem Heer- und Jagd-Getös,
um sich mit Samiel zu treffen.
Sechs Höllen-Kugeln – oder sieben?
Der schwarze Jäger mag sie gießen!
Die letzte will der Kaspar kriegen,
um heimlich auf die Braut zu schießen!
Der Himmel aber hat beschlossen,
dass diese Braut gerettet wird!
Der Kaspar liegt statt ihr, erschossen,
Fürst Ottokar ist irritiert.
Der Eremit wird zum Berater.
Das Rätsel löst sich offenbar!
Statt Probeschuss, so sagt der Pater,
verordnet doch ein Probejahr!
Ein Landidyll, mit dunklen Seiten,
erzählt vom Volk im alten Böhmen,
mit Streichern, Flöten, Klarinetten
will es den Hörer mit sich nehmen…
Man spürt die Not im Waldesrauschen,
man hört die Hoffnung im Gesang.
Verrat und Treue und wir lauschen
dem Märchen, wundervoll und bang!
J. A.
Musik von C. M. von Weber, Libretto von J. F. Kind. Uraufführung am 18. Juni 1821 in Berlin, Die Oper pielt in Böhmen, nach Beendigung des Dreißigjährigen Krieges
Die Personen der Oper sind
Ottokar, ein böhmischer Fürst Bar, Kuno ein fürstlicher Erbförster Bass, Agathe, seine schöne Tochter S , Ännchen, Agathes Cousine S, Max , ein Jägerbursche Ten., Kaspar ein älterer Jägerbursche Baß, der Eremit Baß, Samiel, der schwarze Jäger (Wotan – oder der Teufel) Sprechrolle, Kilian, ein reicher Bauer Bar. Jäger, Hofleute, Landleute, Brautjungfern, Geister etc…
Lieblingsarien
Durch die Wälder, durch die Auen – Max
Und ob die Wolke sie verhülle – Gebet der Agathe
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dass Förster Kunos Schwiegersohn
zugleich ein Meisterschütze sei!
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hat er sich darum durchgerungen:
Freikugeln gießen! Tief verborgen,
läßt ihn der Kaspar, voller List,
von schwarzen Jäger sich besorgen,
weil man damit ganz sicher schießt.
Indessen Maxens Braut Agathe,
vergeblich lauscht auf seinen Tritt…
Ob wohl ein Unglück heimlich nahte?
Sie geht zu einem Eremit.
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Max, voller Zweifel und nervös,
zeigt sich im Wolfsgrund unterdessen.
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Die letzte will der Kaspar kriegen,
um heimlich auf die Braut zu schießen!
Der Himmel aber hat beschlossen,
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